»Uns rennt die Zeit davon« – Materialkreisläufe in der Baubranche

Ob in der Politik, den Medien oder im alltäglichen Leben: Das Thema Umweltschutz kann und sollte mittlerweile nicht mehr unter dem Radar fliegen. Doch die bisherigen Strategien zur Senkung der CO2-Emissionen sind noch von wenig Erfolg gekrönt.

Insbesondere die Baubranche stellt hierbei einen entscheidenden Sektor dar, um den Ausstoß von Treibhausgasen effizient zu senken.

Schließlich verantwortet dieser Sektor nicht nur 40 % der weltweiten CO2-Emissionen, sondern auch 35 % des weltweiten Energieverbrauchs.

Zusätzlich fallen allein in Deutschland jährlich rund 250 Millionen Tonnen Bauschutt und Abfälle an, was circa 60 % des nationalen Abfallaufkommens entspricht.

Doch trotz dieser verheerenden Zahlen, die die Dringlichkeit eines umweltbewussteren Handelns nahelegen, geht es in der Politik wenig voran.

Max Wörner, CEO von TRIQBRIQ, äußert sich zu dieser Problematik:

»Wir haben keine Zeit mehr und der Bausektor ist zu träge.«

Um mögliche Konzepte und Ansätze der Problembekämpfung zu diskutieren, haben wir Experten aus der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zur gemeinsamen Diskussion in einem Webinar zusammengebracht.

Unter dem Thema „Materialkreisläufe – vom Rohbau zur urbanen Mine“ wurden am 06.07.2021 sowohl Einblicke in die aktuelle Rechtslage gegeben als auch politische Normen besprochen und potenzielle Handlungsbereiche, wie das „Urban Mining“ aufgezeigt.

Mit dabei waren die Bundestagsabgeordneten Christian Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) und Hagen Reinhold (FDP), die Raumplanerin Dr. Cecilia Braun, sowie Andreas Kunsmann (COO Polycare) und Max Wörner (CEO TRIQBRIQ).

Innovationen scheitern an den Genehmigungsprozessen

Gemeinsam mit unseren Gästen haben wir herausgearbeitet, dass grundlegende Veränderungen nötig sind, wenn der Bausektor bis einschließlich 2025 klimaneutral werden soll. 

Kreislauffähige Pilotprojekte, wie Polycare und TRIQBRIQ erweisen sich als entscheidend, um eine solche Umwälzung in der Wertschöpfungskette zu erreichen.

Doch oft scheitern nachhaltige Innovationen an der Genehmigung. Dahingehend appellierten Kunsmann und Wörner an mehr Offenheit in der Politik.

Doch auch die Politik sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert:

„Wir wollen doch innovativ sein, aber es geht gar nicht, weil ich es gar nicht durchsetzen kann, weder beim Kunden noch bei der Behörde“, äußert sich Hagen Reinhold (FDP) zu der Problematik.

Auch Dr. Cecilia Braun betonte, dass zwar genügend Ideen vorhanden seien, es aber an der Umsetzung scheitere.

In einer Sache sind wir uns daher alle einig: Es muss eine Veränderung geben.

Wir hoffen auf eine positive Entwicklung und bedanken uns bei allen Teilnehmenden!